Ein häufiges Leiden – Die Lactoseintoleranz

Rund 10-15 % der europaischen Bevölkerung zwischen zwei und zwanzig Jahren leiden unter einer Laktoseintoleranz. Doch was bedeutet das überhaupt. Die Laktoseintoleranz auch Milchzuckerunverträglichkeit, Laktose-Malabsorption oder Laktase-Defizienz genannt fällt unter den Oberbegriff der Lebensmittelunverträglichkeiten. Eine Laktoseintoleranz macht sich durch Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit, Völlegefühl, Durchfall oder sogar Koliken bemerkbar. Diese Symptome treten bei Menschen, die an einer Michzuckerunverträglichkeit leiden eine halbe bis zwei Stunden nach dem Verzehr laktosehaltiger Lebensmittel, also Lebensmittel, die den Milchzucker Laktose enthalten, auf.

Während des Verdauungsprozesses wird die Laktose normalerweise durch das Enzym Laktase in zwei Einzelzucker gespalten, der Galaktose und der Glukose, welche einzeln verdaut werden können. Dieser Vorgang geschieht bereits im Dünndarm, so aber nicht bei einem Laktasemangel. Durch das fehlende oder nicht ausreichend zur Verfügung stehende Enzym gelingt der Milchzucker in den Dickdarm, wo durch Bakterien ein Gärprozess in Gang gesetzt wird, Milchsäure, Methan und Wasserstoff entstehen. Die Gase Methan und Wasserstoff sind die Ursachen für Blähungen, Völlegefühl und Bauchschmerzen, die Milchsäure hat eine wasserziehende Wirkung, durch welche der Durchfall bei Laktoseintoleranz entstehen kann.

Laktose ist der Zuckerbestandteil der Kuhmilch. Eine Intoleranz, also der Laktasemangel, stellt einen großen Unterschied zur Kuhmilchallergie dar. Bei dieser reagiert der menschliche Körper mit allergischen Reaktionen auf den Verzehr von Kuhmilch.

Um herauszufinden ob man an einer Laktoseintoleranz leidet kann ein Laktosebelastungstest oder ein Atmetest durchgeführt werden. In beiden Fällen wird auf nüchternen Magen eine bestimmte Dosis einer Milchzuckerlösung gegeben. Wird der Belastungstest durchgeführt wird dem Patienten in Abständen von 30 Minuten insgesamt fünf Mal Blut abgenommen und der Blutzuckerspiegel überprüft. Steigt dieser trotz der Gabe von Milchzucker kaum oder überhaupt nicht an, kann man von einem Enzymmangel ausgehen.

Beim Atemtest wird der Wasserstoffgehalt der Atemluft gemessen, ist dieser extrem hoch kann die Ursache eine vermehrte Produktion von Wasserstoff im Dickdarm sein, was durch die mangelhafte Spaltung des Milchzuckers verursacht wird.

Als Nachteil bei diesen beiden Testverfahren ist anzumerken, dass bei der Durchführung die unangenehmen Symptome der Laktoseintoleranz auftreten können.

Für den Patienten angenehmer ist der genetische Test, eine einfache Blutuntersuchung, welche allerdings nur von den privaten Kassen übernommen wird. Kann bei diesem Test eine Laktoseintoleranz ausgeschlossen werden, kann das Blut auf weitere Nahrungsunverträglichkeiten als Ursache für die Verdauungsschwierigkeiten untersucht werden.

Ist eine Laktoseintoleranz nachgewiesen kann der Verbraucher mittlerweile auf eine Vielzahl von laktosefreien Lebensmitteln zurückgreifen. Möchte man nicht vollkommen auf Milchprodukte verzichten, ist der Verzehr von Kefir oder Joghurt empfehlenswert, da diese Lebensmittel einen hohen Anteil an Milchsäurebakterien enthalten, welchen den Miclzucker abbauen. Zur Unterstützung können bei dem Genuss von Milchprodukten Laktasetabletten eingenommen werden, die bei der Spaltung des Milchzuckers behilflich sind. Nicht außer Acht lassen sollte man die geringe Aufnahme von Kalzium bei fehlenden Milchprodukten in der Ernährung. Um die Versorgung sicher zu stellen sollte man unbedingt auf andere kalziumhaltige Lebensmittel zurück greifen.

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